Die BH-Kurve zeigt die Abhängigkeit der magnetischen Induktion B bzw. der Polarisation J von der Intensität des entmagnetisierenden magnetischen Feldes H im zweiten Quadrant.
Zu magnetischen Grundeigenschaften der Dauermagnete, welche aus der BH-Entmagnetisierungskurve abgelesen werden, gehören die Remanenzinduktion Br, Koerzivität HcB, innere Koerzivität HcJ und der Energieinhalt BHmax. In unserem akkreditierten Labor führen wir die Messung der BH-Entmagnetisierungskurve aller gegenwärtigen Kommerztypen von Dauermagneten durch:
Die Remanenzinduktion Br – magnetische Restinduktion im Magnet bei der Nullintensität des magnetischen Feldes nach der vorherigen Sättigung, wird im Diagramm durch den Schnittpunkt der Hystereseschleife und der Koordinatenachse B bestimmt, und sie ist der magnetischen Polarisation in diesem Punkt gleich.
Koerzivität HcB – die Intensität des magnetischen Feldes, bei der die magnetische Nullinduktion nach der vorherigen Magnetsättigung erreicht wurde, wird im Diagramm durch den Schnittpunkt der Hystereseschleife B(H) und der Koordinatenachse H im II. Quadranten bestimmt.
Die Koerzivität HcJ – die Intensität des magnetischen Feldes im Magneten, bei der die magnetische Nullpolarisation nach der vorherigen Magnetsättigung erreicht wurde, wird im Diagramm durch den Schnittpunkt der Hystereseschleife J(H) und der Koordinatenachse H im II. Quadranten bestimmt.
Das Energieprodukt BHmax – der maximale Wert des BH-Produkts entlang der Entmagnetisierungskurve; das max. Produkt ist dem Zweifachen der Energiedichte (Energie der Volumeneinheit) des magnetischen Feldes im Magneten gleich, und im Diagramm entspricht es dem größten Rechteck unter der BH-Kurve.
Die angeführten Parameter der Dauermagnete können mittels des Hysteresegraphen, des Magnetometers auf Basis vom Pulsverfahren oder durch andere Methoden gemessen werden. Unsere Labors verfügen sowohl über den Hysteresegraphen (akkreditiertes Labor nach ISO 17025) – standardisierte Methode nach IEC 60404-5 bzw. ASTM A977/A977M, als auch den Magnetometer auf Basis vom Pulsverfahren nach IEC TR 62331, welcher die Messung der inneren Koerzivität HcJ auf allen Typen von Dauermagneten, also auch bei Magneten vom SmCo-Typ (Samarium-Cobalt) ermöglicht, bei denen die Hysterographen nicht in der Lage sind, diesen Parameter bei der Raumtemperatur zu messen. Unsere hochmoderne Ausrüstung ermöglicht es uns auch, diese Parameter von Standard- und komplexen Magnetformen im Temperaturbereich von -40°C bis +220°C zu messen. Bei der Messung der BH-Kennlinie mit der Impulsmethode erreichen wir ein Magnetfeld von Induktion bis zu 7T! Jedoch weder der Hysteresegraph, noch die Magnetometer auf Basis vom Pulsverfahren ermöglichen die Messungen aller Formen, Größen und Arten der Magnetisierung der Dauermagneten. Die Magneten in größeren sowie kleineren Formen und Abmessungen als in denenjenigen, die mit dem Hysteresegraph und dem Magnetometer auf Basis vom Pulsverfahren gemessen werden können, werden durch „Standardproben“ ersetzt, welche aus gleicher Produktionscharge hergestellt sind und so als Repräsentant des Materials des Magneten dienen.